Morgens ein Kaffee, mittags ein Sandwich, abends die Berner Platte: Ein spätes und reichhaltiges Abendessen löst
bei vielen ein schlechtes Gewissen aus. Angeblich setzen die Kalorien dann besonders schnell an. Auch soll ein voller
Magen die Nachtruhe beeinträchtigen. Stimmt das?
Ein strenger Arbeitstag führt oft dazu, dass über Mittag wenig Zeit fürs Essen übrigbleibt. Wer sich nicht für ein
üppiges Frühstück begeistern kann, holt sich seine Kalorien vor allem mit dem Abendessen. Der schlechte Ruf einer späten
und reichhaltigen Mahlzeit hält sich hartnäckig, lässt sich jedoch nicht eindeutig belegen.
Frühaufsteher oder Nachtschwärmer? Auf den Biorhythmus kommt es an
So divers der Biorhythmus, so unterschiedlich die Essgewohnheiten: Wer gerne früh aufsteht, isst oft auch ein
ausgiebiges Frühstück. Die Nachteulen unter uns haben mit dem «Zmorge» schon mehr Mühe. In diesem Fall spricht nichts
gegen das Abendessen als Hauptmahlzeit: Beim Zu- und Abnehmen kommt es vor allem auf den Nährwert des Essens und die
Kalorienbilanz an. Wer also tagsüber wenig zu sich nimmt und ein reichliches, jedoch gesundes, Abendessen verspeist, hat
in der Hinsicht keine Nachteile.

Nicht auf die Zeit, sondern auf die Anzahl Kalorien kommt es an.
Schlafmangel durch spätes Abendessen?
Ein spätes Abendessen regt das Nervensystem an. Das führt dazu, dass Adrenalin ausgeschüttet wird. Kann das Einschlafen
dadurch schwieriger werden? Durchaus, doch das Verdauungssystem ist sehr anpassungsfähig. Daher ist der individuelle
Erfahrungswert ausschlaggebend: Nicht jeder reagiert gleich sensibel auf sein Nervensystem. Wer also einen Teller Pasta
vertilgt und danach ohne Probleme einschlafen kann, sollte bei seinem Schlafrhythmus auch längerfristig keine negativen
Folgen verspüren.
Vorsicht vor den Snacks zwischendurch!
Eine Gefahr birgt das Abendessen als Hauptmahlzeit jedoch. Wer nämlich tagsüber wenig isst, versorgt sich öfters mit
Snacks zwischendurch. Diese sind meist kalorienreich und werden von den wenigsten als eigentliche Mahlzeiten
wahrgenommen. Das kann sich negativ auf die tägliche Kalorienbilanz auswirken. Wer also nur ein Sandwich über Mittag
essen kann, sollte dieses auch als Mahlzeit wahrnehmen, denn ansonsten ist das Risiko hoch, im Verlaufe des Nachmittags
in die Chipstüte zu greifen.
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