Mobbing ist ein psychosoziales Phänomen und keine Krankheit. Doch kann eine bewusste und
systematische Verletzung der persönlichen Integrität zu körperlichen Krankheiten führen?
Mobbing kann sowohl in der Schule als auch am Arbeitsplatz stattfinden. Personen, die zu Opfer von Mobbing-Attacken
wurden, leiden manchmal noch Jahre danach an den psychischen Folgen – von niedrigem Selbstwertgefühl bis zu einer
Depression.
Wie steht es aber um körperliche Symptome und Krankheiten?
Mobbing und Gewichtszunahme
Eine jüngst veröffentlichte Studie offenbart: Kinder, die oft gemobbt wurden, nehmen in den darauffolgenden 8,5 Jahren
rund ein Drittel mehr an Gewicht zu als solche, die wenig bis gar nicht an Mobbing leiden. Auf den Körperfettanteil hat
das Mobbing scheinbar noch eine grössere Auswirkung. Die Betroffenen weisen gemäss Studie nämlich einen 91 Prozent
höheren Fettzuwachs pro Jahr auf.
Welcher Faktor diese Gewichtszunahme provoziert, ist nicht vollkommen klar: Gewisse Menschen kompensieren Stress und
Kummer durch Essen. Es kann aber auch sein, dass sich emotionale Belastungen direkt auf den Stoffwechsel auswirken.
Mobbing und die Gesundheit des Herzens
Mobbing kann jedoch auch auf das Herz schlagen. Eine zwischen 2005 und 2014 durchgeführte Studie hat zutage gefördert,
dass Mobbing einen negativen Effekt auf die kardiovaskuläre Gesundheit haben kann. Stress und emotionale Belastung
können zu Bluthochdruck führen, was sich längerfristig auf die Gesundheit des Herzens auswirkt. Bei der Studie wiesen
die betroffenen Personen eine 69 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit auf, an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu
leiden.

Mobbing und Verdauungsbeschwerden
Stress kann sich nicht nur auf den Appetit auswirken, sondern kann auch zu Verdauungsbeschwerden führen.
Tatsächlich besteht über das Zwischenhirn eine Verbindung zwischen dem Gehirn und dem Magen-Darm-Trakt. Diese Region
steuert alle Hormone. Wenn also Stress oder Angst entsteht, sendet das Zwischenhirn entsprechende Signale im Körper aus.
Der menschliche Organismus wird in Abwehrmodus versetzt. Dafür werden alle Ressourcen im Körper verwendet – so auch die
aus dem Magen-Darm-Trakt.
Leiden Sie selbst unter Mobbing?
Oder ist jemand in Ihrem Umfeld davon betroffen? Dann zögern Sie nicht: Suchen Sie unbedingt frühzeitig Hilfe. Wenden
Sie sich an die Human-Resources-Abteilung Ihres Unternehmens oder an eine spezialisierte Fachstellen für Mobbing und
Belästigung. In der Schweiz handelt es sich hierbei meistens um kantonale Anlaufstellen, die Mobbingopfer beraten und
unterstützen.