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Einleitung

Bei einer Migräne handelt es sich um Kopfschmerzen, die oft einseitig und pulsierend auftreten. Die Kopfschmerzen werden von weiteren Symptomen wie Übelkeit oder einer Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Lärm oder Gerüchen begleitet. In manchen Fällen treten vor den Kopfschmerzen neurologische Ausfallsymptome wie beispielsweise Seh- oder Sprachstörungen oder sogar Lähmungserscheinungen auf. Diese Ausfallerscheinungen werden als Aura bezeichnet.

Fachpersonen unterscheiden verschiedene Formen der Migräne. Der wichtigste Unterschied ist die Migräne ohne Aura und die Migräne mit Aura, wobei die Migräne ohne Aura weitaus häufiger auftritt (85 Prozent ohne Aura, 15 Prozent mit Aura). Die genaue Ursache von Migräne ist noch unklar – wahrscheinlich spielen erbliche Faktoren eine erhebliche Rolle, denn oft sind mehrere Familienmitglieder von der Krankheit betroffen. Bei manchen Betroffenen lösen Stress, hormonelle Einflüsse, unregelmässiger Schlaf oder gewisse Nahrungsmittel die Anfälle aus. Die auslösenden Faktoren sind jedoch sehr individuell.

Die Migräne ist eine chronische Erkrankung und kann bislang nicht geheilt werden. In den letzten Jahren gab es jedoch vielversprechende Forschungsergebnisse, die eine bessere Behandlungsmöglichkeit in den nächsten Jahren ermöglichen könnten. In der Schweiz leiden rund zehn Prozent aller Erwachsenen an Migräne, Frauen sind drei- bis viermal häufiger betroffen als Männer. Auch Kinder können bereits an Migräne leiden.


Symptome

Während einer Migräneattacke treten oftmals anfallsartig Kopfschmerzen auf. Diese Kopfschmerzen treten meist periodisch wiederkehrend auf und betreffen in der Regel nur eine Kopfhälfte, die Schmerzen können jedoch auch beidseitig sein. Die Kopfschmerzen werden zusätzlich in vielen Fällen von weiteren Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Geruchs-, Licht- und Lärmempfindlichkeit begleitet. In zehn bis 15 Prozent aller Fälle von Migräne werden Betroffene von einer sogenannten Aura geplagt. Dabei handelt es sich um neurologische Ausfallsymptome wie Seh- oder Sprachstörungen sowie Lähmungserscheinungen. Diese Ausfallerscheinungen werden als Aura bezeichnet und können einem Schlaganfall stark ähneln.


Verlauf

Eine Migräneattacke kann in verschiedenen Phasen verlaufen; Fachpersonen unterteilen in vier Phasen. Nicht alle betroffenen Personen durchleben alle vier Phasen oder erleben sie in derselben Intensität: Bei einigen Betroffenen treten lediglich zwei bis drei Phasen auf, andere durchlaufen alle Phasen. Die vier Phasen der Migräne sind:

Vorphase (Prodromalphase): In dieser Phase kann sich die Migräne durch Faktoren wie erhöhte Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Heisshunger, Hyperaktivität oder eine Überempfindlichkeit der Sinneseindrücke ankündigen. Das sind sogenannte «Plus-Faktoren». Diesen Faktoren stehen «Minus-Faktoren» wie Müdigkeit oder Verstopfung gegenüber.

Aura: Zehn bis 15 Prozent aller Migräne-Patientinnen und -Patienten klagen über eine sogenannte Aura. Das sind neurologische Ausfallsymptome wie Seh- oder Sprachstörungen sowie Lähmungserscheinungen. In den meisten Fällen entwickelt sich eine Sehstörung innerhalb von fünf bis 20 Minuten vollständig – spätestens nach 60 Minuten ist das Augenflimmern verschwunden. In der Regel setzt der Kopfschmerz erst nach der Aura ein.

Kopfschmerzphase: Die Kopfschmerzen, die für die Migräne typisch sind, nehmen meist langsam über Stunden zu. Oft tritt der Schmerz nur einseitig auf. Die stechenden, pochenden oder pulsierenden Kopfschmerzen können von weiteren Beschwerden begleitet werden. Normalerweise dauert eine Migräneattacke zwischen vier und 72 Stunden.

Rückbildungsphase: Während dieser Phase klingen die Symptome einer Migräne ab und die betroffenen Personen fühlen sich erschöpft. Zudem können Beschwerden auftreten, die konträr zu den Symptomen der Vorphase sind – zum Beispiel Appetitlosigkeit.

Bei jedem Migräneanfall, der länger als 72 Stunden andauert, wird eine ärztliche Abklärung im Spital empfohlen. Eine sehr seltene Komplikation ist ein sogenannter migränöser Infarkt. Dabei gehen die Aura-Symptome innerhalb von sieben Tagen nicht vollständig zurück. Dies wiederum kann ein Anzeichen für einen Schlaganfall sein. Ein migränöser Infarkt ist jedoch sehr selten.


Ursachen

Die genaue Ursache von Migräne ist noch unklar. Wahrscheinlich spielen erbliche Faktoren eine erhebliche Rolle, denn oft sind mehrere Familienmitglieder von der Krankheit betroffen. Als unmittelbare Auslöser der Aura nimmt man eine Gefässengstellung mit einer geringen Minderdurchblutung in den Hirngefässen an, was die Aurasymptome erklärt. Während der Kopfschmerzphase hingegen sind die Blutgefässe eher zu weit gestellt – aus diesem Grund empfinden Betroffene pulsierende und drückende Schmerzen.

Daneben können gewisse Lebensmittel, Tätigkeiten oder Lebensumstände einen Migräneanfall auslösen. Diese Auslöser werden Triggerfaktoren genannt (englisch: trigger = Auslöser). Beispiele für solche Triggerfaktoren sind hormonelle Veränderungen wie zum Beispiel die Menstruation, Stress, ein gestörter Schlaf-wach-Rhythmus oder bestimmte Nahrungsmittel (zum Beispiel Schokolade, Käse, Alkohol oder Geschmacksverstärker wie Glutamat).

In vielen Fällen begünstigt das Zusammenspiel verschiedener Faktoren das Auftreten von Migräne. Dies erklärt auch, weshalb nicht nur ein Faktor bei einer Attacke als Auslöser erkennbar ist. Die auslösenden Faktoren sind jedoch sehr individuell. Zudem gibt es auch Verläufe der Migräne, die ohne erklärbare äussere Einflüsse auftreten. Sehr häufig tritt Migräne auch im Nachgang an stressige Lebensphasen auf, zum Beispiel am Wochenende und in den Ferien.


Diagnose

Eine Migräne wird anhand der Krankheitsgeschichte, der Anamnese, sowie anhand der Beschreibung der Kopfschmerzen und der möglichen weiteren Beschwerden diagnostiziert. Bei körperlich-neurologischen Untersuchungen soll ausgeschlossen werden, dass Hirnnerven, die Sehfähigkeit oder das Schmerz- und Berührungsempfinden gestört sind. Ausserdem prüft der Arzt, ob die betroffene Person Probleme mit der Halswirbelsäule, den Zähnen oder dem Kiefer hat – auch diese Beschwerden können Kopfschmerzen auslösen. Meist lässt sich damit bereits die Diagnose Migräne stellen. In manchen Fällen empfiehlt der Arzt zusätzliche Untersuchungen: So zeigt ein Elektroenzephalogramm (EEG) bei Personen mit Migräne eine erhöhte Reizbarkeit der Nerven auf. Bildgebende Verfahren wie die Computertomografie (CT) und die Magnetresonanztomografie (MRT) zeigen bei Migräne hingegen keine Auffälligkeiten.


Behandlung/Therapie

Eine Migräne wird mit unterschiedlichen Verfahren behandelt. Bei akuten Migräneanfällen helfen Medikamente gegen die Kopfschmerzen und die weiteren Symptome. Zusätzlich ergänzen prophylaktische Massnahmen wie Sport, Entspannungsverfahren oder ein Stressbewältigungstraining die Behandlung. Eine vollständige Heilung ist nicht möglich: Eine Migränetherapie soll Symptome lindern und weitere Migräneattacken vermeiden.

Bei leichten bis mittelschweren Migräne-Kopfschmerzen helfen rezeptfreie Schmerzmedikamente. Weitere Symptome, etwa Schwindel oder Übelkeit, werden mit ärztlich verschriebenen Medikamenten behandelt.

Bei schwerer Migräne können sogenannte Triptane eingesetzt werden. Triptane verfügen über die gleiche Wirkung wie der körpereigene Botenstoff Serotonin und helfen auch gegen die typischen Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen. Sie wirken gefässverengend und entzündungshemmend. Die Triptane sollten aufgrund ihrer Wirkung erst nach der Aura eingenommen werden. Die Triptane gibt es als Tabletten, Nasenspray oder Zäpfchen.

Grundsätzlich sollte die Einnahme von Medikamenten über eine längere Zeit mit der Ärztin oder dem Arzt besprochen werden.

Bei einem akuten Migräneanfall hilft es vielen Betroffenen, sich in einem abgedunkelten Raum aufzuhalten, äussere Reize zu vermeiden und sich auszuruhen. Um den Schmerz zu lindern, können kalte Kompressen auf Stirn oder Nacken angewendet werden. Entscheidend für die richtige Migränebehandlung ist die frühzeitige Einnahme des Migränemedikaments: Wird damit zu lange gewartet, kann sich die Migräneattacke ausbreiten und Stunden oder sogar Tage andauern.

Langfristig können Patientinnen und Patienten versuchen, die persönlichen Triggerfaktoren zu meiden: Dabei hilft ein sogenanntes Kopfschmerztagebuch. Darin halten Betroffene die Symptome, mögliche Triggerfaktoren und die Behandlung fest. Je besser die Auslöser bekannt sind, desto eher lassen sie sich vermeiden.


Prävention

Einer Migräne kann teilweise vorgebeugt werden – dies zum Beispiel mit besonderen Medikamenten («Migräne-Prophylaktika»), die in beschwerdefreien Phasen eingenommen werden. Das ist sinnvoll, wenn Migräneattacken öfters als dreimal pro Monat auftreten oder länger als 72 Stunden dauern. Auch einer Migräne mit langanhaltender Aura kann mit Medikamenten vorgebeugt werden. Grundsätzlich sollen mit einer prophylaktischen Einnahme von Medikamenten die Häufigkeit, Schwere und Dauer der Migräneattacken reduziert werden.

Seit 2018 steht mit Erenumab ein erster sogenannter Antikörper zur Migräne-Prophylaxe zur Verfügung. Dieser wird einmal monatlich unter die Haut gespritzt. Er wird derzeit aber nur verabreicht, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt werden – zum Beispiel eine sehr häufig auftretende Migräne, die nicht mit Medikamenten behandelt werden kann.

Folgende Massnahmen können zusätzlich helfen, Migräneattacken vorzubeugen: genügend Schlaf, regelmässige Tagesabläufe, Vermeidung von Druck und Stress, wiederkehrende Entspannung, ausgewogene Ernährung, ausreichendes Trinken und genügend Bewegung. Forscher empfehlen bei Migräne Ausdauersport von 45 Minuten an zwei bis drei Tagen die Woche. Bei manchen Patientinnen und Patienten hilft auch die tägliche Einnahme von Magnesium, um Migräneattacken zu verhindern. Die Einnahme muss jedoch kontinuierlich erfolgen und sollte in der korrekten Dosierung erfolgen (400 – 600 Milligramm pro Tag).

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