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Einleitung

Der Pseudokrupp – die akute stenosierende Laryngotracheitis – ist eine durch Viren verursachte Erkrankung der oberen Atemwege. Dabei breitet sich die Viruserkrankung von den oberen Atemwegen auf den Kehlkopf und die Luftröhre aus. In der Folge entzündet sich die Schleimhaut unterhalb des Kehldeckels, schwillt an und verengt so die Atemwege. Dadurch entstehen auch die für den Pseudokrupp typischen Merkmale wie bellender Husten oder krankhafte Atemgeräusche. Pseudokrupp tritt häufig in den Herbst- und Wintermonaten auf.

Die Erkrankung betrifft überwiegend Kinder – hauptsächlich im Alter zwischen sechs Monaten und fünf Jahren. Da der Kehlkopf von kleinen Kindern noch schmal ist, beeinträchtigt eine Schwellung die Atmung bei kleinen Kindern stärker als das bei grösseren Kindern oder Erwachsenen der Fall ist. Der Pseudokrupp ist daher bei älteren Kindern und Erwachsenen sehr selten.


Symptome

Den meisten Fällen von Pseudokrupp geht eine Erkältung mit Husten, Schnupfen und Fieber voraus. Der Pseudokrupp entsteht, wenn sich die Infektion von den oberen Atemwegen auf den Kehlkopf und die Luftröhre ausbreitet. Die typischen Symptome des Pseudokrupps sind ein trockener und bellender Husten, Heiserkeit sowie Atemgeräusche beim Einatmen. Der bellende Husten tritt meist nachts oder in den Morgenstunden auf. In der Regel klingen die Beschwerden rasch wieder von selbst ab. Wenn jedoch eine Atemnot auftritt, sollte sofort ein Arzt kontaktiert werden. Eine schwere Atemnot weist zusätzlich folgende Symptome auf:

  • Einziehen der Haut beim Atmen (zum Beispiel zwischen den Rippen)
  • Pfeifen beim Atmen
  • Beschleunigte Atmung
  • Blässe sowie bläuliche Verfärbung der Lippen
  • Beben der Nasenflügel bei der Atmung

Je nachdem, welche Symptome vorliegen, unterscheiden Ärzte vier Schweregrade von Pseudokrupp und je nach Schweregrad wird der Patient entsprechend behandelt:

  • Schweregrad 1: Atemgeräusche beim Einatmen nur bei Belastung, bellender Husten, Heiserkeit
  • Schweregrad 2: Atemgeräusche beim Einatmen auch in Ruhemomenten, leichte Atemnot, leichtes Einziehen am vorderen Hals
  • Schwergrad 3: Atemgeräusche beim Ein- und Ausatmen, Atemnot in Ruhezustand, Einziehungen des Brustkorbs, Blässe, schneller Puls (>160/min)
  • Schweregrad 4: Atemgeräusche beim Ein- und Ausatmen, hochgradige Atemnot, Blaufärbung, Erstickungsgefahr, langsamer Puls, zunehmende Schläfrigkeit

Verlauf

In den meisten Fällen verläuft der Pseudokrupp mild und heilt von selbst wieder aus. Leidet das Kind an trockenem und bellendem Husten, kann mit einigen wenigen Massnahmen ein schwerer Verlauf der Erkrankung vermieden werden. Eltern sollten in diesen Momenten für kühle und feuchte Luft sorgen (Fenster öffnen oder mit dem Kind ins Freie gehen), das Kind beruhigen und aufrecht halten, das Fieber senken, Flüssigkeit verabreichen und – wenn nötig – entzündungshemmendes Ibuprofen verabreichen. In der Regel übersteht ein Kind einen rechtzeitig und umfassend behandelten Pseudokrupp ohne Schaden.

Ein fortschreitender, schwerer Verlauf ist selten. In diesen seltenen Fällen kann der Pseudokrupp jedoch zu schwerer Atemnot führen, die im Spital behandelt werden muss. Hierbei ist es vor allem wichtig festzustellen, ob es sich um einen Pseudokrupp oder um die sehr seltene, aber gefährlicher verlaufende Kehldeckelentzündung – die sogenannte Epiglottitis – handelt. Diese muss in jedem Fall sofort von einem Arzt behandelt werden.

Im Unterschied zu einer Pseudokrupp-Erkrankung erscheint ein Kind mit Epiglottitis schwer krank, in manchen Fällen ist das Bewusstsein beeinträchtigt. Zudem hat das erkrankte Kind nebst Atemnot weitere Symptome, die beim Pseudokrupp nicht auftreten: Hohes Fieber, kaum wahrnehmbare Sprache, Schluckunfähigkeit und Speichelfluss, zudem fehlt der für Pseudokrupp typisch bellende Husten. Dank Impfungen (kombinierte Impfung gegen Diphtherie, Starrkrampf, Keuchhusten, Kinderlähmung Hepatitis B und Haemophilus influenzae Typ b) tritt die Epiglottitis heute aber nur noch selten auf.


Ursachen

Der Pseudokrupp wird durch eine Infektion mit Viren verursacht. In vielen Fällen geht dem Pseudokrupp eine Erkältung voraus. Die typischen Symptome der Erkrankung – bellender Husten und krankhafte Atemgeräusche – entstehen, wenn die Infektion von den oberen Atemwegen auf den Kehlkopf und die Luftröhre übergehen und dabei die Atemwege verengen. Von Pseudokrupp sind überwiegend Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren betroffen. Da der Kehlkopf von kleinen Kindern noch schmal ist, beeinträchtigt eine Schwellung die Atmung bei kleinen Kindern stärker als bei grösseren Kindern oder Erwachsenen.

Am häufigsten entsteht Pseudokrupp aufgrund von Parainfluenza-Viren, seltener sind Grippe-, Rhino-, RS-, Adeno- oder Masern-Viren oder eine bakterielle Infektion verantwortlich. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfchen – also Husten, Niesen oder enger Kontakt mit Erkrankten. Allergien, Luftverschmutzung oder verschmutze Luft in Räumen (zum Beispiel durch Zigarettenrauch) begünstigen die Erkrankung.


Diagnose

Meist erfolgt die Diagnose bei Pseudokrupp anhand der typischen Beschwerden und der genauen Schilderung der Symptome. Beschwerden wie trockener und bellender Husten, Heiserkeit sowie das pfeifende Geräusch beim Einatmen, sprechen deutlich für Pseudokrupp. Diese Angaben können in vielen Fällen auch von einer Ärztin oder einem Arzt erfasst werden, ohne dass die Fachperson den Patienten persönlich oder vor Ort untersuchen muss. Ein Arzt kann die Diagnose eines Pseudokrupps somit telemedizinisch gut stellen und in vielen Fällen über das Telefon oder Video behandeln.

Ist der Pseudokrupp mit einer schweren Atemnot verbunden, sollte dies in jedem Fall im Spital behandelt werden.

Eine vertiefte Untersuchung ist nötig, wenn Verdacht auf eine Kehldeckelentzündung, eine Epiglottitis, besteht. Um diesen Verdacht ausschliessen zu können, untersucht eine Ärztin oder ein Arzt vorsichtig den Rachen der betroffenen Patientinnen oder Patienten.


Behandlung/Therapie

Die Behandlung eines Pseudokrupps richtet sich grundsätzlich nach dem Schweregrad der Erkrankung. In den meisten Fällen reichen allgemeine Massnahmen, um den Pseudokrupp zu lindern: Eltern sollten in diesen Momenten für kühle und feuchte Luft sorgen (Fenster öffnen oder mit dem Kind ins Freie gehen), das Kind beruhigen und aufrecht halten, das Fieber senken, Flüssigkeit verabreichen und – wenn nötig – entzündungshemmendes Ibuprofen verabreichen. Schwere Fälle von Pseudokrupp mit akuter Atemnot müssen im Spital behandelt werden.

Im Rahmen einer weiteren Therapie können Kortison-Zäpfchen die Schleimhaut abschwellen lassen, sodass die Betroffenen wieder leichter atmen können. Nur in sehr seltenen Fällen bekommt ein Kind so schwer Luft, dass die Atemnot durch Medikamente wie Adrenalin-Inhalationen behandelt werden muss.


Prävention

Einem Pseudokrupp kann im eigentlichen Sinne nicht vorgebeugt werden. Tritt ein trockener und bellender Husten bei einem Baby oder Kleinkind auf, können einige Massnahmen helfen, dass sich die Symptome nicht verschlimmern: frische und kühle Luft, das Kind beruhigen und aufrecht halten, das Fieber senken sowie Flüssigkeit verabreichen. Zudem ist es ratsam, in Räumen nicht zu rauchen, da diese Luftverschmutzung die Erkrankung ungünstig beeinflusst. Weist ein Kind die Symptome eines Pseudokrupps auf, ist es ratsam, eine Ärztin oder einen Arzt zu kontaktieren. So kann der Schweregrad der Erkrankung beurteilt und ausgeschlossen werden, dass eine andere Erkrankung für die Beschwerden verantwortlich sind – zum Beispiel Allergien oder die seltene Epiglottitis.

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