Gibt es ein wohligeres Gefühl als aus der der Eiseskälte in ein beheiztes Zimmer zu kommen? Doch die glühende
Heizung hat auch einen Haken. Sie führt zu trockener Innenluft – und diese wiederum kann Krankheiten
begünstigen.
Oft hört man, dass der trockenen Heizungsluft die Schuld am Ausbruch einer Erkältung gegeben wird. Und tatsächlich, das
Beheizen von Innenräumen führt zu trockener Luft. Gewisse Krankheitserreger, wie zum Beispiel kursierende
Tröpfchenkeime, sind in trockener Luft flugfähiger. Das führt dazu, dass sie schneller und leichter in den
Nasen-Rachen-Raum eindringen können. Doch die niedere Luftfeuchtigkeit beeinflusst nicht nur die Verbreitung der
Krankheitserreger, sondern auch die Reaktionen der körpereigenen Abwehrsysteme.
Krankheiten aufgrund trockener Nasenschleimhäute
Die Nasenschleimhäute sind ein Abwehrsystem gegen eindringende Keime, Viren und Bakterien. Wenn die Schleimhäute
aufgrund der beheizten Innenluft austrocknen, können sie ihrer Schutzfunktion nicht mehr gleich gut nachkommen. Kurzum:
Den Krankheitserregern steht bei ihrem «Angriff» auf den
Organismus weniger im Weg. Um den Viren und Bakterien kein leichtes Spiel zu bieten, macht es Sinn, im Winter für
ein optimales Raumklima zu sorgen.
Sind feuchte Innenräume der Schlüssel, um Krankheiten im Winter vorzubeugen?
Ein gewisses Mass an Luftfeuchtigkeit ist sicherlich empfehlenswert. Zu einem Raumluftbefeuchter müssen Sie deswegen
nicht unbedingt greifen: Wenn Sie das Gerät nämlich nicht regelmässig reinigen, wird es schnell zu einem Bakterienherd.
Falls Sie keine Bodenheizung haben, können Sie auch ganz einfach Wasser in eine Schale füllen und diese auf die Heizung
legen – das reicht vollkommen aus. Achten Sie darauf, dass Sie die Flüssigkeit in regelmässigen Abständen austauschen.

Stosslüften Sie gegen Krankheiten
Eine zu hohe Raumfeuchtigkeit ist jedoch ebenso wenig gesund. Sie fördert nämlich die Schimmelbildung – was wiederum zu
Atmungsproblemen führen kann. Daher empfiehlt es sich, regelmässig Stosszulüften: Die einströmende Aussenluft kann der
mangelnden Luftfeuchtigkeit und Sauerstoffsättigung entgegenwirken. So kann auch übermässig feuchte Innenluft, zum
Beispiel unmittelbar nach einem Bad, schnell nach Aussen abtransportiert werden. Für ein geeignetes Raumklima sorgen
Sie, in dem Sie drei- bis fünfmal am Tag für die Dauer von fünf bis zehn Minuten lüften. Das gilt sowohl für Ihr Zuhause
als auch für den Arbeitsplatz.
Zu wenig Wärme ist auch nicht gut
Von Temperaturen unter 16 Grad ist in Innenräumen abzuraten, weil auch so die Schimmelbildung begünstigt wird. Eine
geeignete Raumtemperatur liegt tagsüber bei 19 bis 22 Grad. In der Nacht reicht eine Temperatur von 18 Grad im
Schlafzimmer völlig aus.
Haben Sie weitere Fragen zum Thema?
Die Ärztinnen und Ärzte der Medgate Tele Clinic
stehen Ihnen gerne zur Verfügung.