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Einleitung

Ein Tinnitus ist grundsätzlich ungefährlich. Allerdings leiden Betroffene je nach Schweregrad empfindlich unter den Ohrgeräuschen wie Pfeifen, Klingeln oder Rauschen. Diese Beeinträchtigungen können wiederum weitere Symptome auslösen. Die Ursachen für Tinnitus sind vielschichtig, als Hauptursache gilt jedoch Stress. In den meisten Fällen verschwinden die Ohrgeräusche wieder von allein.

An akuten Ohrgeräuschen leiden rund 15 Prozent der Schweizer Bevölkerung. Das heisst, rund eine halbe Million Menschen sind in irgendeiner Form vorübergehend oder dauerhaft von Tinnitus betroffen. Rund 30'000 davon benötigen eine Therapie. Der chronische Tinnitus kommt seltener vor – rund vier Prozent der Erwachsenen in der Schweiz sind betroffen. Seit einigen Jahren steigt jedoch auch der Anteil junger Menschen, deren Hörvermögen beeinträchtigt ist. Grund hierfür ist die Lärmbelastung in der Freizeit – zum Beispiel durch den Konsum von lauter Musik an Konzerten, mit Smartphones oder MP3-Player.


Symptome

Der Tinnitus ist im eigentlichen Sinne keine Erkrankung, sondern ein Symptom. Es tritt meist ununterbrochen in Form von Pfeifen, Klingeln, Rauschen oder Brummen auf. Das für Patientinnen und Patienten oft sehr belastende Symptom kann weitere Symptome nach sich ziehen. Betroffene leiden in der Folge zum Beispiel zusätzlich an Schlafstörungen, Gereiztheit, Konzentrationsstörungen, Kopf- oder Ohrenschmerzen, Schwindel, Angstzuständen, depressiven Verstimmungen oder Depressionen. Diese Belastungen können den Alltag von Patientinnen und Patienten stark einschränken. Die zusätzlichen Symptome können vermehrt zu Stress führen, was wiederum den Tinnitus verstärken kann.

Fachpersonen teilen den Tinnitus in unterschiedliche Schweregrade ein:

Kompensierter Tinnitus (Grad I bis II): Der Betroffene nimmt das Ohrgeräusch wahr, kann jedoch damit umgehen. Es kommt nicht zu gesundheitlichen Problemen, die Lebensqualität wird nicht weiter beeinträchtigt.

  • Grad I: kein Leidensdruck
  • Grad II: Tinnitus tritt hauptsächlich in Stille in Erscheinung und verstärkt bei Stress und Belastung auf.

Dekompensierter Tinnitus (Grad III bis IV): Der Tinnitus beeinträchtigt die Gesundheit und erzeugt einen hohen Leidensdruck.

  • Grad III: Anhaltende Beeinträchtigung im Privat- und Berufsleben. Es treten Störungen in emotionalen, kognitiven und physischen Bereichen auf – zum Beispiel Konzentrationsstörungen, Muskelverspannungen, Schlafprobleme oder sozialer Rückzug.
  • Grad IV: Betroffene nehmen den Tinnitus ständig wahr; die Ohrgeräusche belasten das Privat- und Berufsleben massiv. Es treten verstärkt weitere gesundheitliche Probleme auf, die bis zur Berufsunfähigkeit führen.

Verlauf

Ein Tinnitus verschwindet in rund 70 % aller Fälle im Verlaufe einer Behandlung – oder verbessert sich zumindest. Die Dauer der lästigen Ohrgeräusche ist sehr unterschiedlich: Bei gewissen Patientinnen und Patienten verschwinden die Geräusche bereits nach kurzer Zeit, manchmal lassen die Beschwerden erst nach Monaten oder Jahren nach. Nicht immer verschwindet ein Tinnitus vollständig. Betroffene müssen in diesen Fällen lernen, mit den Ohrgeräuschen zu leben: Wichtig sind Ruhe und Entspannung. Stille sollte jedoch vermieden werden, da die Geräusche im Ohr in der Stille noch stärker wahrgenommen werden. Entsprechende Massnahmen können Patientinnen und Patienten in sogenannten spezifischen Tinnitus-Beratungen erlernen. Grundsätzlich gilt aber: Halten die Ohrgeräusche länger als ein bis zwei Tage an (Spontanheilung abwarten), sollte ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufgesucht werden.


Ursachen

Tinnitus kann zahlreiche Ursachen haben – als Hauptursache gilt aber Stress. Dabei schüttet der Körper ein Stresshormon aus, welches die Blutgefässe verengt und so den Blutfluss verschlechtert. Wird zum Beispiel in der Folge das Innenohr nicht mehr ausreichend durchblutet, kann dies zu einem Tinnitus führen. Es existieren aber auch körperliche Ursachen für einen Tinnitus:

  • Lärmtrauma zum Beispiel durch laute Musik, Motor- oder Knallgeräusche
  • Bluthochdruck, zu niedriger Blutdruck
  • Diabetes
  • Ohrentzündung
  • Hörsturz
  • Schwindel
  • Medikamente
  • Alkohol, Nikotin und Koffein in höheren Dosen
  • Probleme der Halswirbelsäule
  • Erstes Symptom des gutartigen Tumors Vestibularisschwannom

Fachpersonen unterscheiden zwei Arten von Tinnitus: Der sogenannte subjektive Tinnitus wird nur von den Betroffenen wahrgenommen und kann die Begleiterscheinung von anderen Erkrankungen sein. Der sogenannte objektive Tinnitus können Ärztinnen und Ärzte mit speziellen Geräten feststellen.


Diagnose

Da die Ohrgeräusche viele Ursachen haben können, muss eine Ärztin oder ein Arzt anhand einer ausführlichen Anamnese und Diagnose ausschliessen, dass andere Erkrankungen vorliegen. Dabei untersucht ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt die Patientin oder den Patienten gründlich und führt einen Hörtest durch. Mit der Untersuchung wird auch eine begleitende Hörminderung oder ein Hörsturz festgestellt. Möglicherweise sind zusätzliche Untersuchungen notwendig, um weitere Erkrankungen auszuschliessen – zum Beispiel Blutuntersuchungen, um Infektionen mit Herpes, Masern, Mumps, Borreliose oder Syphilis ausschliessen zu können. Weiter unterstützen nähere Untersuchungen des Schädels oder der Halswirbelsäule die Diagnose von Tinnitus.


Behandlung/Therapie

Im Rahmen einer Tinnitus-Behandlung erhalten Patientinnen und Patienten meist entzündungshemmende und durchblutungsfördernde Wirkstoffe in Form von Infusionen und Tabletten.

Bestehen die Beschwerden seit höchstens drei Monaten, liegt ein akuter Tinnitus vor. Oft verschwinden die Ohrgeräusche so schnell, wie sie aufgetreten sind. Ist ein Ohrschmalzpfropf der Grund für die Ohrgeräusche, kann eine Ärztin oder ein Arzt diesen leicht entfernen.

Halten die Symptome länger als drei Monate an, liegt ein chronischer Tinnitus vor. Da bei einem chronischen Tinnitus oft weitere Symptome wie Schlafstörungen, Gereiztheit, Konzentrationsstörungen, Schwindel oder depressive Verstimmungen auftreten, kann eine Psychotherapie die Behandlung gegebenenfalls unterstützen. Betroffene lernen, Stress besser zu kontrollieren und den Tinnitus «zu überhören». Der Tinnitus tritt dabei mittels Verhaltenstherapie aus dem Bewusstsein in den Hintergrund – hierbei können autogenes Training oder Yoga helfen.

Spezielle Hörgeräte (sogenannte Masker oder Noiser) können einen Tinnitus soweit übertönen oder ihn mittels anderer Geräusche einhüllen, dass der Betroffene den Tinnitus nicht mehr oder nur noch vermindert wahrnimmt. Patientinnen und Patienten mit Tinnitus, die gleichzeitig über Hörverlust klagen, empfiehlt sich ein Hörgerät (eventuell als spezielles Tinnitus-Hörgerät).


Prävention

Dem Tinnitus kann mit konkreten Massnahmen nicht vorgebeugt werden. Da jedoch vermehrt auch Lärm für die Ohrgeräusche verantwortlich sind, empfiehlt es sich, bei Konzert- oder Discobesuchen Ohrstöpsel zu tragen. Bei lauten Handwerksarbeiten sollte zudem ein Gehörschutz eingesetzt werden. Grundsätzlich ist es ratsam, Stress zu vermeiden, auf Drogen und Nikotin zu verzichten und Alkohol nur in Massen zu geniessen.

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